Donnerstag, 19. Januar 2012

Private Krankenversicherung immer teurer - Viele Rentner ohne ärztliche Versorgung | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

Private Krankenversicherung immer teurer - Viele Rentner ohne ärztliche Versorgung | rbb Rundfunk Berlin-Brandenburg

Union und FDP wollen die Potenziale älterer Menschen nutzen

Union und FDP wollen die Potenziale älterer Menschen nutzen

Berlin: (hib/AW) Die Koalitionsfraktionen wollen das gängige Altersbild auf den Prüfstand stellen und die Potenziale älterer Menschen zukünftig besser nutzen. Über den gemeinsamen Antrag von CDU/CSU und FDP (17/8345) beriet der Bundestag heute in erster Lesung. 

Union und Liberale berufen sich auf die Ergebnisse des Sechsten Altenberichts der Bundesregierung (17/3815), über den das Parlament parallel berät. Menschen zwischen 60 und 80 Jahren, so argumentieren die Fraktionen, seien „heute meist geistig und körperlich fit; viele können und wollen sich engagieren. 

In der Öffentlichkeit werden diese Potenziale allerdings vielfach noch nicht wirklich wahrgenommen.“ Die Bundesregierung soll deshalb im Rahmen der Rundfunk- und Pressefreiheit geeignete Maßnahmen zur medialen Verbreitung positiver Altersbilder ergreifen.

Auf den Prüfstand müssen nach dem Willen der Koalitionsfraktionen auch die bestehenden Altersgrenzen in allen Lebensbereichen. Es sei zu klären, ob der Eintritt in den Ruhestand flexibler gestaltet werden kann. Dies werde von vielen Menschen gewünscht. Die durch den demografischen Wandel frei werdenden Mittel im Bildungswesen sollen in die Weiterbildung der Altersgruppe über 40 Jahre investiert werden. Bildung können nicht länger auf die erste Lebenshälfte beschränkt werden. Dies müsse auch für die Weiterqualifizierung im Arbeitsleben gelten. Der Bund müsse als Arbeitgeber eine Vorbildfunktion für die freie Wirtschaft übernehmen.

Auch in der Zivilgesellschaft sollen die Potenziale der älteren Generation nach Ansicht von Union und Liberalen besser genutzt werden. Die Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement müsse weiter ausgebaut werden. Mit dem Bundesfreiwilligendienst sei ein wichtiger Schritt gemacht worden.

Nachbesserungsbedarf sehen die Koalitionäre auch im Bereich der Gesundheitspolitik. Sie fordern die Regierung deshalb auf, die Gesundheitsförderung und Prävention durch Projekte zu verbessern. Die bislang unterschiedlichen Ausbildungen in der Alten-, Gesundheits-, Kranken- und Kinderkrankenpflege sollen in einem einheitlichen Berufsgesetz zusammengeführt werden. Zudem müsse der Pflegebedürftigkeitsbegriff weiterentwickelt werden. Dieser müsse neben der körperlichen auch die psychisch kognitive Beeinträchtigung des Pflegebedürftigen berücksichtigen.

Verstärkt soll sich die Bundesregierung nach Ansicht von CDU/CSU und FDP auch für eine barrierefreie Infrastruktur einsetzen, um Menschen mit Behinderung die Teilnahme am Leben zu ermöglichen. So soll unter anderem geprüft werden, ob und welchem Umfang das KfW-Programm „Altersgerechtes Umbauen“ fortgeführt werden kann.



Dienstag, 10. Januar 2012

Regierung will mit Demografiestrategie Fachkräftebasis sichern

Regierung will mit Demografiestrategie Fachkräftebasis sichern

Berlin: (hib/MPI) Die Bundesregierung will im Frühjahr 2012 eine Demografiestrategie vorlegen, um den Herausforderungen der schrumpfenden Bevölkerungszahl zu begegnen. Wie aus dem als Unterrichtung (17/7699) vorgelegten Demografiebericht weiter hervorgeht, strebt die Regierung unter anderem die Sicherung der Fachkräftebasis und eines hohen Produktivitätswachstums an. Notwendig sei dazu „vorrangig die Qualifizierung und Ausschöpfung des inländischen Arbeitskräftepotenzials, aber auch mehr qualifizierte Zuwanderung sowie die Stärkung des Forschungs- und Innovationspotenzials“, heißt es in der Vorlage. Die Regierung rechnet damit, dass vom Jahr 2020 an der Rückgang der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter „deutlich schneller verlaufen“ werde als der Rückgang der Gesamtbevölkerung.

In dem Bericht heißt es, in Deutschland lebten heute 49,8 Millionen Menschen im erwerbsfähigen Alter von 20 bis 64 Jahren. Bereits vom Jahr 2015 an sei „von einer spürbaren Verringerung“ der Bevölkerung in dieser Altersgruppe auszugehen. „Dieser Prozess wird sich ab dem Jahr 2020 nochmals beschleunigen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge der so genannten Babyboomer-Generation aus dem Erwerbsleben ausscheiden“, heißt es weiter. Sie hinterließen „eine Lücke, die durch die in den Arbeitsmarkt eintretenden geburtenschwachen Jahrgänge nicht ausgeglichen werden kann“.

Die demografische Entwicklung in Deutschland sei durch eine kontinuierlich steigende Lebenserwartung und dauerhaft niedrige Geburtenzahlen gekennzeichnet. In der Folge komme es zu einer weiteren Verschiebung der Alterszusammensetzung der

Bevölkerung zugunsten der Älteren. „Die Bevölkerungszahl Deutschlands nimmt seit dem Jahr 2003 stetig ab und ist bis Ende März 2011 auf einen Wert von 81,7 Millionen gesunken“, schreibt die Regierung.

Mittwoch, 4. Januar 2012

Allianz Studie: „Demographie-Gewinner“ Gesundheit und Umwelt


Martin Bruckner ©Allianz


Innerhalb von nur 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung auf 7 Milliarden Menschen vervierfacht, gegen Ende dieses Jahrhunderts werden es 10 Milliarden sein. Bevölkerungsalterung in den Industrieländern sowie Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern machen den globalen Megatrend „Demographischer Wandel“ zur Investmentchance, bei dem vor allem der Gesundheits- und Umweltsektor an Bedeutung gewinnen könnten, zeigt eine aktuelle Studie von Allianz Global Investors.

„Der demographische Wandel ist ein struktureller Trend mit potenziell gewaltigen gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen, sowohl für die Staatshaushalte als auch für jeden Einzelnen. Langfristig gesehen, bieten sich dadurch gute Investmentchancen“, erklärt Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.

2050: Zahl der Über-65-Jährigen verdreifacht sich

Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung weiter wachsen, und zwar voraussichtlich um gut 30 Prozent auf über 9 Milliarden Menschen. Lediglich für Europa und Japan ist mit einem Rückgang der Bevölkerung zu rechnen. Weltweit wird sich die Zahl der Über-65-Jährigen bis 2050 nahezu verdreifachen und von gegenwärtig rund 530 Millionen auf 1,5 Milliarden ansteigen. Davon werden allein in China 330 Millionen leben, das damit mehr Einwohner im Pensionsalter haben wird als ganz Europa zusammen, welches dann voraussichtlich 193 Millionen Über-65-Jährige zählen wird. Letztlich altert die Weltbevölkerung damit doppelt: Zum einen sinken die Geburtenraten und damit die Zahl der Neugeborenen, wodurch die Gesellschaft als Ganzes altert, und zum anderen wird der Einzelne immer älter.

Weltweiter Anstieg der Verweildauer in Pension

„Eine alternde Gesellschaft benötigt mehr, nicht weniger Kapital, denn sie muss in zunehmendem Maße Arbeit durch Kapital substituieren“, erklärt Bruckner. Dies werde auch durch die ansteigende Lebenserwartung deutlich, die in Europa zu einer enormen Zunahme der Zeit geführt hat, die der Einzelne in Pension verbringt. In Österreich hat sich diese Zeitspanne seit den 1970er Jahren verdoppelt: War die damals durchschnittliche Verweildauer im Ruhestand 12,4 Jahre, beträgt sie heute 23,1 Jahre. Nur die Franzosen sind aktuell noch länger in Pension – durchschnittlich 24 Jahre. Bis Mitte des Jahrhunderts werden auch heutige Schwellenländer diese Werte erreichen – weltweit wird die durchschnittliche Lebenserwartung bei Pensionsantritt auf über 20 Jahre steigen. 
Während der eine Teil der Weltkugel – die Industrieländer – vor allem altert, bleibt der andere Teil – die Schwellenländer (außer China) – vergleichsweise jung und nimmt an Bevölkerung weiter zu. Dies verbunden mit einer steigenden Wirtschaftskraft führt dazu, dass die Schwellenländer sich zu Wachstumsländern entwickeln. Staaten, in denen der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung wächst, profitieren davon, dass der produktive Teil der Bevölkerung deutlich weniger wirtschaftlich abhängige Personen versorgen muss. Die Bürger können mehr konsumieren, sparen und investieren.

Wachstumsprognose für Gesundheit und Umwelt

Aus diesen Entwicklungen prognostizieren die Autoren der Studie für die kommenden Jahrzehnte weitreichende Nachfrageverschiebungen, die sich beispielsweise im Bereich des Gesundheits- und Umweltsektors manifestieren: Der Bedarf an Gesundheitsvorsorge steigt nicht nur durch die quantitativ steigende Weltbevölkerung, es kommt auch zu einem „qualitativen“ Wachstum. Mit höherem Wohlstand nimmt der Konsum von qualitativ höherwertigen Gesundheitsleistungen zu. So betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Gesundheitsleistungen in den USA 2009 rund 8.000 US-Dollar pro Jahr, während er in China oder Indien nur bei rund 265 US-Dollar bzw. 122 US-Dollar lag.
Mit höherem Wohlstand wird auch der Konsum rohstoffintensiver, gleichzeitig rückt der Faktor Umwelt immer stärker ins Bewusstsein: Gerade durch den Klimawandel wird Umweltschutz immer dringender. Hinzu kommt, dass Faktoren wie die Einführung von CO2-Emissionsrechten, steigende Rohstoffpreise oder der Klimawandel als Unternehmensrisiko dazu beitragen, dass der Verbrauch von Umwelt einen Preis bekommt. Umwelt selbst wird zum knappen Gut. Ressourcen- und Energieproduktivität dürften bei der Erstellung von Wirtschaftsgütern daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen, so die Autoren der Studie. Infolgedessen haben neue Energieformen bereits mehr und mehr an Einfluss gewonnen. Bis 2050 werde dem World Energy Council (WEC) zufolge die globale Energienachfrage um 45 Prozent steigen und gleichzeitig der Anteil regenerativer Energiequellen von derzeit circa 7 Prozent auf rund 30 Prozent anwachsen. Gleichzeitig sollten wertvolle Rohstoffe aus Abfällen zurückgewonnen werden.

Weltweite Expertenrepräsentanz von Allianz Global Investors

Private Anleger, die an den Chancen des Megatrends Demographie partizipieren möchten, können ihr Portfolio unter anderem mit den in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds aus dem Fondsuniversum von Allianz Global Investors entsprechend international ausrichten. „Der Megatrend Demographie wird global und über Jahrzehnte ablaufen, es empfiehlt sich daher ein langer Atem“, so Bruckner. Allianz Global Investors, der Asset Manager der Allianz, verwaltet für Kunden Vermögen in allen wesentlichen Anlageklassen und –regionen. Die Gesellschaft ist mit Experten an 23 Standorten weltweit vertreten und deckt mit rund 700 Anlagespezialisten alle wichtigen Finanz- und Wachstumsmärkte weltweit ab.


Rentendebatte: Rente mit 67 oder bald erst ab 70 - Wirtschaft - Bild.de

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Montag, 2. Januar 2012

Das Erste: 2012 - Geht die Welt unter?


Am Montag, dem 9 Januar 2012, um 23.30 Uhr geht Heike Bittner in ihrer Dokumentation im Ersten der Frage nach, ob sich uralte Prophezeiungen in diesem Jahr erfüllen könnten und wie Menschen darauf reagieren.

Droht im Jahr 2012 der Weltuntergang? Kommen ungeahnte Katastrophen auf uns zu? Sind die Erdbeben, Wirbelstürme, Finanzkrisen, Aufstände und Kriege unserer Tage die Vorboten für das Ende? Oder wird es zumindest ein Jahr großer weltumspannender Umwälzungen?

Internetseiten und esoterische Bände künden von düsteren Prognosen. Der Film von Heike Bittner fragt, wie sich diese "Prophezeiungen" tatsächlich auf Menschen auswirken, die ein wachsendes Unbehagen an einer Welt spüren, die ihnen immer schneller, komplexer und zerstörerischer erscheint. Der Film zeigt zwei Reaktionen auf diese Voraussagungen.

Gerald Gürtler, zum Beispiel, verließ mit seiner Familie im Sommer 2010 Deutschland. Die Prophezeiungen des Johannes von Jerusalem und sein eigener Blick auf die moderne Welt erzeugten in ihm so viel Unbehagen, dass er beschloss, der westlichen Zivilisation den Rücken zu kehren und in einem Land neu zu beginnen, dass vielleicht von den großen Umwälzungen verschont bleiben soll: Paraguay! Ein Land, das keiner von ihnen vorher kannte, ein Land, in dem sie sich übers Internet ein Stückchen Land kauften. Hier leben sie seit dem Sommer 2010 in einer Lehmhütte mit eigenem Brunnen ohne Strom inmitten einer ehemaligen Zuckerrohrplantage.

Sabine Freier hingegen geht mit diesem Warnungen anders um. Sie will in Deutschland bleiben. Die Dresdnerin ist sich sicher, dass es nicht nötig ist, zu fliehen: „Schluss mit der Panik! Wir müssen uns einfach auf große Umwälzungen vorbereiten. Und wenn wir gut vorbereitet sind, werden wir weiter leben können." Sie trifft ihre Vorbereitungen. Sabine Freier legt Vorräte an, trainiert die Selbstversorgung ohne die Hilfsmittel der modernen Zivilisation. Oft kommen Menschen in ihren kleinen Buchladen, die von ihren Ängsten erzählen. Den einen kann sie mit ihren praktischen Tipps helfen, anderen wiederum hört sie nur zu, denn mancher ist wirklich überzeugt, dass es ein furchtbares Ende geben wird.

Die Ängste vieler Zeitgenossen speisen sich aus verschiedenen Quellen wie aus dem Ende des Mayakalenders, Prophezeiungen des Nostradamus und Befürchtungen zum Thema Sonnenstürme, Magnetfeldänderungen der Erde und ungewöhnlichen Planetenkonstellationen. Dazu werden Wissenschaftler wie ein Astronom, ein Mayaexperte, ein Theologe Stellung beziehen.

Antworten können keine geben werden, aber vielleicht helfen die beiden Protagonisten, sich selbst ein Bild zu machen. Sabine Freier: „Und wenn die Welt nicht untergeht, haben wir wenigstens was gelernt!" Und Gerald Gürtler: „Egal was passiert, eines kann ich jetzt schon sagen: Wir haben uns mit unserem Neuanfang einen Traum erfüllt."