Montag, 5. September 2011

Neue Horizonte für Sachsens "Wirtschaftslotsen" Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS) begeht ihr 20-jähriges Bestehen


Grünes Licht für Sachsens Wirtschaftsförderung: Der Geschäftsführer der dresden elektronik ingenieurtechnik gmbh, Lutz Pietzschmann (links), erklärt Sachsen Wirtschaftsminister Sven Morlok (Bildmitte) und dem WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel (rechts) führende Verkehrselektronik aus Sachsen

Dresden, 5. September 2011. Auf zu neuen Ufern: Sachsens Wirtschaftsförderer stellen sich den Herausforderungen der sich veränderten globalen Marktbedingungen. "Fortschreitende Globalisierung, zunehmender Wettbewerb um Fachkräfte und sich rasant ändernde wirtschaftliche Rahmenbedingungen im Weltmaßstab sind die Hauptfaktoren, die unsere Arbeit in den nächsten Jahren bestimmen werden", sagt Peter Nothnagel, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WFS), einer hundertprozentigen Tochter des Freistaates Sachsen.

Bei Gründung der WFS am 22.07.1991 galt es zunächst, „Sachsen auf die Landkarte zu setzen“, sächsische Unternehmen und ihre Produkte zur Markt- und Wettbewerbsreife zu bringen und die sächsische Wirtschaft durch Ansiedlung schlagkräftiger Firmen zu stärken. „Heute ist unser Geschäft viel differenzierter.

Die Zeiten der Großansiedlungen auf der grünen Wiese sind vorbei, die Märkte gesättigt und der Standortwettbewerb viel härter. Wir arbeiten sehr branchen- und marktspezifisch. Das heißt, wir überlegen sehr genau, welches Produkt für welchen Markt interessant ist, in welchen Branchen und Technologiebereichen Sachsens Stärken liegen.“, beschreibt Peter Nothnagel die veränderten Rahmenbedingungen für die Arbeit der WFS.

Heutzutage ist es wichtig, die Märkte und Technologien von morgen rechtzeitig zu bearbeiten und zu identifizieren. Bereits seit einigen Jahren hilft die WFS sächsischen Firmen, ihren Horizont zu erweitern und verstärkt ihre außenwirtschaftlichen Aktivitäten im Boomland China, aktuell kommen Indien und die Golfstaaten hinzu. Noch im November dieses Jahres startet eine Delegationsreise mit Unternehmen unter Leitung von Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok nach Indien. Branchenschwerpunkte sind dabei Produktions- und Automatisierungstechnik.

20 Jahre Wirtschaftsförderung in Sachsen – eine Bilanz

Die Bilanz der WFS der letzten Jahre kann sich sehen lassen. Seit ihrer Gründung hat die Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH rund 430 Unternehmensansiedlungen (produzierende Unternehmen und produktionsnahe Dienstleister) begleitet, durch die mehr als 47.300 Arbeitsplätze entstanden sind. Diese Firmen haben im Freistaat Sachsen bisher über sieben Milliarden Euro investiert. Die neu geschaffenen Arbeitsplätze entstanden hauptsächlich in den Branchen Mikroelektronik/IKT, Mobilität (v. a. Automobilindustrie, Logistik), Maschinen- und Anlagenbau sowie Umwelttechnik/Energie.

"Diese Bilanz kann sich sehen lassen und wir sind froh, mit der WFS einen aktiven und kompetenten Lotsen für Sachsens Wirtschaft zu haben", erklärt Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok. „Nur wenn alle an einem Strang ziehen, können Ansiedlungen gelingen. Investoren, Kommunen, Freistaat und Wirtschaftsförderer müssen sich einig sein, dann ist das ein unschlagbarer Standortvorteil. Die Netzwerker der WFS verstehen ihr Handwerk sehr gut. Weiter so!“

Seit 2001 hat die WFS für über 1.080 internationale Investorenanfragen 3.320 individuelle Standortangebote für alle Regionen Sachsens erstellt. Der zahlenmäßig überwiegende Anteil der Investitionsprojekte kommt dabei aus Deutschland.

Auch bei der Unterstützung sächsischer Unternehmen im Bereich Außenwirtschaft kann die WFS eine sehr gute Bilanz vorlegen.

Seit 1992 organisierte sie im Auftrag des sächsischen Wirtschaftsministeriums erfolgreich 231 Landesinformations- und Firmengemeinschaftsstände (sog. „Sachsen-live“-Stände) auf Leitmessen im In- und Ausland.

Dabei holte die WFS fast 2.800 vor allem kleine und mittlere Unternehmen aus dem Freistaat mit an Bord, um diese einerseits bei der Erschließung neuer Absatzmärkte zu unterstützen.

Ein anderes wichtiges Ziele war es, den Wirtschaftsstandort Sachsen zu präsentieren und für weitere Ansiedlungen zu werben.

Ein weiteres zentrales Instrument der Absatzförderung sind Delegations- und Unternehmerreisen im Auftrag der verschiedenen Ministerien und der Staatskanzlei in Zielmärkte weltweit.

Die WFS begleitete mehr als 2.800 Firmen auf 244 Wirtschaftsreisen – teilweise unter Leitung des Ministerpräsidenten sowie der Wirtschafts- und Umweltminister.

Seit 2009 schnürt die WFS zusätzlich branchen- und marktspezifische Projektpakete – Maßnahmenpakete, die über das gesamte Wirtschaftsjahr hinweg umgesetzt werden. Seither wurden in 11 Projektpaketen gemeinsam mit Partnern aus den MOE-Staaten 97 sächsische Firmen betreut.

Hinzu kommen über 16.000 weitere Unternehmen, die die WFS seit 1991 im Rahmen von Wirtschafts- und Technologieforen, Veranstaltungen zur Marktinformation / Absatzberatung oder beim Besuch ausländischer Wirtschaftsdelegationen in Sachsen betreut hat. "Damit konnten wir vielen heimischen Firmen gezielt Kooperationspartner vermitteln. Solche Netzwerkaktivitäten sind wichtig und die Erfahrung zeigt, dass sie oft zu erfolgreichen Exportgeschäften führen", so Peter Nothnagel.

Sächsische Erfolgsgeschichten

Spektakuläre Beispiele für die erfolgreiche Standortwerbung und die aktive Begleitung von Unternehmensansiedlungen durch die WFS sind natürlich die Autowerke von Porsche und BMW sowie das Europa-Hub von DHL in Leipzig. Allein hierbei wurden über 5.000 Arbeitsplätze neu geschaffen – die bei den jeweiligen Zulieferern gar nicht mitgerechnet.

Die Ansiedlung der Magnetto-Gruppe 2001 in Treuen schuf bis heute 260 Arbeitsplätze und war eines der eher „kurzfristigen“, sehr dynamischen Projekte in der Geschichte der WFS. Vom ersten Kontakt bis zur Standortentscheidung des Automobilzulieferers vergingen nur vier Monate. „Ein Faktor für die Standortentscheidung war die flexible, kompetente und unbürokratische Unterstützung durch die Stadt Treuen, den Vogtlandkreis und die WFS, die nach meiner Meinung in der Projektbearbeitung einen Schnelligkeitsrekord gebrochen haben. Magnetto fühlt sich in Sachsen von Anfang an gut aufgehoben“, erinnert sich Dieter Pfortner, Geschäftsführer der MAGNETTO AUTOMOTIVE DEUTSCHLAND GMBH gerne.

Zunehmend unterstützt die WFS auch in Sachsen ansässige Firmen beim Wachstum.

Ein Beispiel dafür ist die dresden elektronik ingenieurtechnik GmbH. Der Komplettanbieter für elektronische Systeme arbeitete seit seiner Gründung im Jahr 1990 an einem Standort in Dresden-Striesen. 18 Jahre später wurde es dort zu eng.

Die Grundsteinlegung für das neue 3.000 qm große Firmengebäude in Dresden-Reick fand 2008 statt. „Während unserer Suche nach einem entwicklungsfähigen Standort in Dresden stand die WFS uns beratend zur Seite und half uns bei der Kontaktaufnahme mit der Sächsischen Aufbaubank und den Behörden.“, beschreibt Lutz Pietschmann, Geschäftsführer von dresden elektronik die Zusammenarbeit mit der WFS.

Der Sensortechnik-Spezialist ADZ NAGANO aus Ottendorf-Okrilla weiß besonders die außenwirtschaftliche Kompetenz der WFS zu schätzen.

Durch Teilnahme z. B. an der Delegationsreise sächsischer Unternehmen 2009 in die Russische Föderation (mit Schwerpunkt Tatarstan) unter Leitung von Sachsens Wirtschaftsminister Sven Morlok strebte ADZ NAGANO eine Partnerschaft mit der Kazaner Firma OAO „Kazanskyj Zavod Elektropribor“ an.

„Das im März 2011 anlässlich des ebenfalls von der WFS organisierten ’Russland-Forums’ unterzeichnete Memorandum of Understanding zum beabsichtigten Joint Venture zwischen uns und unserem tatarischen Partner sieht vor, auf der Basis der NAGANO KEIKI-Technologie Sensorelemente am Standort Kazan herzustellen.

Damit erschließen wir uns neue, umfangreiche Marktchancen.“, erklärt ADZ NAGANO-Geschäftsführer Wolfgang Dürfeld und betont „Wir setzen weiterhin auf eine Zusammenarbeit mit der WFS.“

FOTOS UND WEITERE DOKUMENTE:




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen