Mittwoch, 4. Januar 2012

Allianz Studie: „Demographie-Gewinner“ Gesundheit und Umwelt


Martin Bruckner ©Allianz


Innerhalb von nur 100 Jahren hat sich die Weltbevölkerung auf 7 Milliarden Menschen vervierfacht, gegen Ende dieses Jahrhunderts werden es 10 Milliarden sein. Bevölkerungsalterung in den Industrieländern sowie Bevölkerungswachstum in den Schwellenländern machen den globalen Megatrend „Demographischer Wandel“ zur Investmentchance, bei dem vor allem der Gesundheits- und Umweltsektor an Bedeutung gewinnen könnten, zeigt eine aktuelle Studie von Allianz Global Investors.

„Der demographische Wandel ist ein struktureller Trend mit potenziell gewaltigen gesellschaftlichen und ökonomischen Auswirkungen, sowohl für die Staatshaushalte als auch für jeden Einzelnen. Langfristig gesehen, bieten sich dadurch gute Investmentchancen“, erklärt Martin Bruckner, Vorstand der Allianz Investmentbank und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in Österreich.

2050: Zahl der Über-65-Jährigen verdreifacht sich

Bis zum Jahr 2050 wird die Weltbevölkerung weiter wachsen, und zwar voraussichtlich um gut 30 Prozent auf über 9 Milliarden Menschen. Lediglich für Europa und Japan ist mit einem Rückgang der Bevölkerung zu rechnen. Weltweit wird sich die Zahl der Über-65-Jährigen bis 2050 nahezu verdreifachen und von gegenwärtig rund 530 Millionen auf 1,5 Milliarden ansteigen. Davon werden allein in China 330 Millionen leben, das damit mehr Einwohner im Pensionsalter haben wird als ganz Europa zusammen, welches dann voraussichtlich 193 Millionen Über-65-Jährige zählen wird. Letztlich altert die Weltbevölkerung damit doppelt: Zum einen sinken die Geburtenraten und damit die Zahl der Neugeborenen, wodurch die Gesellschaft als Ganzes altert, und zum anderen wird der Einzelne immer älter.

Weltweiter Anstieg der Verweildauer in Pension

„Eine alternde Gesellschaft benötigt mehr, nicht weniger Kapital, denn sie muss in zunehmendem Maße Arbeit durch Kapital substituieren“, erklärt Bruckner. Dies werde auch durch die ansteigende Lebenserwartung deutlich, die in Europa zu einer enormen Zunahme der Zeit geführt hat, die der Einzelne in Pension verbringt. In Österreich hat sich diese Zeitspanne seit den 1970er Jahren verdoppelt: War die damals durchschnittliche Verweildauer im Ruhestand 12,4 Jahre, beträgt sie heute 23,1 Jahre. Nur die Franzosen sind aktuell noch länger in Pension – durchschnittlich 24 Jahre. Bis Mitte des Jahrhunderts werden auch heutige Schwellenländer diese Werte erreichen – weltweit wird die durchschnittliche Lebenserwartung bei Pensionsantritt auf über 20 Jahre steigen. 
Während der eine Teil der Weltkugel – die Industrieländer – vor allem altert, bleibt der andere Teil – die Schwellenländer (außer China) – vergleichsweise jung und nimmt an Bevölkerung weiter zu. Dies verbunden mit einer steigenden Wirtschaftskraft führt dazu, dass die Schwellenländer sich zu Wachstumsländern entwickeln. Staaten, in denen der Anteil der Erwerbstätigen an der Gesamtbevölkerung wächst, profitieren davon, dass der produktive Teil der Bevölkerung deutlich weniger wirtschaftlich abhängige Personen versorgen muss. Die Bürger können mehr konsumieren, sparen und investieren.

Wachstumsprognose für Gesundheit und Umwelt

Aus diesen Entwicklungen prognostizieren die Autoren der Studie für die kommenden Jahrzehnte weitreichende Nachfrageverschiebungen, die sich beispielsweise im Bereich des Gesundheits- und Umweltsektors manifestieren: Der Bedarf an Gesundheitsvorsorge steigt nicht nur durch die quantitativ steigende Weltbevölkerung, es kommt auch zu einem „qualitativen“ Wachstum. Mit höherem Wohlstand nimmt der Konsum von qualitativ höherwertigen Gesundheitsleistungen zu. So betrug der Pro-Kopf-Verbrauch an Gesundheitsleistungen in den USA 2009 rund 8.000 US-Dollar pro Jahr, während er in China oder Indien nur bei rund 265 US-Dollar bzw. 122 US-Dollar lag.
Mit höherem Wohlstand wird auch der Konsum rohstoffintensiver, gleichzeitig rückt der Faktor Umwelt immer stärker ins Bewusstsein: Gerade durch den Klimawandel wird Umweltschutz immer dringender. Hinzu kommt, dass Faktoren wie die Einführung von CO2-Emissionsrechten, steigende Rohstoffpreise oder der Klimawandel als Unternehmensrisiko dazu beitragen, dass der Verbrauch von Umwelt einen Preis bekommt. Umwelt selbst wird zum knappen Gut. Ressourcen- und Energieproduktivität dürften bei der Erstellung von Wirtschaftsgütern daher in Zukunft an Bedeutung gewinnen, so die Autoren der Studie. Infolgedessen haben neue Energieformen bereits mehr und mehr an Einfluss gewonnen. Bis 2050 werde dem World Energy Council (WEC) zufolge die globale Energienachfrage um 45 Prozent steigen und gleichzeitig der Anteil regenerativer Energiequellen von derzeit circa 7 Prozent auf rund 30 Prozent anwachsen. Gleichzeitig sollten wertvolle Rohstoffe aus Abfällen zurückgewonnen werden.

Weltweite Expertenrepräsentanz von Allianz Global Investors

Private Anleger, die an den Chancen des Megatrends Demographie partizipieren möchten, können ihr Portfolio unter anderem mit den in Österreich zum öffentlichen Vertrieb zugelassenen Fonds aus dem Fondsuniversum von Allianz Global Investors entsprechend international ausrichten. „Der Megatrend Demographie wird global und über Jahrzehnte ablaufen, es empfiehlt sich daher ein langer Atem“, so Bruckner. Allianz Global Investors, der Asset Manager der Allianz, verwaltet für Kunden Vermögen in allen wesentlichen Anlageklassen und –regionen. Die Gesellschaft ist mit Experten an 23 Standorten weltweit vertreten und deckt mit rund 700 Anlagespezialisten alle wichtigen Finanz- und Wachstumsmärkte weltweit ab.


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