Dienstag, 13. Dezember 2011

Anzahl der Demenzkranken verdreifacht sich





München, 13.12.2011 Die Anzahl Demenzkranker wird sich im Zuge der längeren Lebenserwartung weltweit von heute 36 Millionen bis zum Jahr 2050 verdreifachen und auf mehr als 115 Millionen ansteigen, wenn keine Heilungsmöglichkeit gefunden wird. Zur Einordnung der Dimension: 115 Millionen Menschen entsprächen in etwa der heutigen Bevölkerung von Spanien und Frankreich zusammen genommen, so die neue Allianz Demographic Pulse Ausgabe zum Thema Demenz/Alzheimer.

"Die volkswirtschaftlichen Kosten der Krankheit sind beträchtlich. Leistungen durch die formale plus informelle Pflege durch Angehörige könnten sich auf hochgerechnet mehr als 450 Milliarden Euro belaufen", erklärt Prof. Michael Heise, Chefvolkswirt und Leiter Unternehmensentwicklung der Allianz. "Wir benötigen dringend eine Intensivierung der Forschung, die Entwicklung alternativer Pflege- und Wohnformen und die Bereitstellung frühzeitiger Diagnosemöglichkeiten für Patienten, damit diese genügend Zeit haben, sich über Betreuungs- und Pflegeangebote sowie Absicherungsmöglichkeiten zu informieren", fordert Heise.

Im Jahre 2050 kommen in der EU fünf Demenzkranke auf 100 Arbeitskräfte


Auch die Relation Demenzkranker zu Personen im erwerbsfähigen Alter wird sich dramatisch verändern. Denn während sich die Zahl der von Demenz Betroffenen infolge der zunehmenden Alterung der Gesellschaft in der Europäischen Union nahezu verdoppeln dürfte, wird die Anzahl der Personen im erwerbsfähigen Alter deutlich zurückgehen. Kommen heute schon zwei Demenzpatienten auf 100 erwerbsfähige Personen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren, dürften es Mitte des Jahrhunderts fünf Demenzkranke sein.

Demenz als weltweite Herausforderung – Asien und Europa am stärksten betroffen


Lange Zeit wurde vermutet, dass Demenz eine Krankheit der Industrieländer und der westlichen Welt ist. Jüngere Studien kommen jedoch zu dem Schluss, dass die Häufigkeit der Krankheit in den Entwicklungs- und Schwellenländern bislang deutlich zu niedrig angesetzt wurde. Allein in Asien dürften im Jahre 2050 knapp 61 Millionen Menschen von Demenz betroffen sein; und in China werden mehr Menschen an Demenz leiden als in allen Industrieländern zusammen.
In Europa wird sich die Zahl bis Mitte des Jahrhunderts von heute rund 10 Millionen Menschen auf knapp 19 Millionen Menschen nahezu verdoppeln; davon dürften schätzungsweise 15 Millionen in der Europäischen Union leben. Deutschland ist aufgrund der älter werdenden Bevölkerung ebenso stark betroffen. Es wird mit einem Anstieg von derzeit 1,3 Millionen auf 2,6 Millionen Patienten gerechnet.

Krankheit noch unheilbar


Seit der erstmaligen Beschreibung der Krankheit im Jahre 1906 wurden zwar erhebliche Fortschritte bei der Erforschung der Wirkungszusammenhänge erzielt, eine dauerhafte Linderung oder gar Heilung von Demenz ist bislang jedoch nicht möglich. Bei einer frühzeitigen Diagnose kann der Ausbruch bzw. das Fortschreiten der Krankheit durch die Gabe von entsprechenden Antidementiva hinausgezögert werden. Auch geistige und gezielte sportliche Aktivität können präventiv wirken oder den Verlauf der Krankheit mildern.
Ein großes Problem ist für die meisten Patienten und vor allem auch deren Angehörige geeignete Informationen zu finden. Betroffene und Angehörige wissen oft nicht, wie der Verlauf der Krankheit gemildert, der Alltag eigenständig bewältigt oder ein geeigneter und insbesondere finanzierbarer Pflegeplatz gefunden werden kann.

Finanzielle Absicherung bei Demenz ist möglich


Versicherungen stellen sich zunehmend auf die Herausforderungen durch die stark steigende Bedeutung der Krankheit ein. Die Allianz in Deutschland bietet in ihrer Pflegeversicherung über den von Stiftung Warentest prämierten Tarif PZTBest ein Pflegetagegeld an, das im Falle von Demenz Zahlungen leistet, auch wenn noch keine offizielle Pflegestufe anerkannt ist. Auch bei der neuen Pflegerente Klassik/Invest der Allianz Leben wird bei eingeschränkter Alltagskompetenz durch Demenz eine Rente gezahlt. Dass Versicherungslösungen rund um die Krankheit Demenz kein rein deutsches Thema sind, beweisen kreative Angebote im Ausland.
So hat Allianz Global Assistance in Frankreich ein Serviceangebot namens "Capital Memoire" entwickelt. Neben konkreten Unterstützungsleistungen werden Präventionsprogramme angeboten, die zusammen mit Spezialisten der Universität in Bordeaux entwickelt wurden. "Demenz ist ein schwieriges Thema, bei dem alle – Staat, Unternehmen aber auch jeder Einzelne – gefordert sind. Es gilt, Defizite in der medizinischen Versorgung und der Pflege für Demenzkranke zu verbessern und zusätzliche Angebote von Versicherern zu entwickeln. Letztendlich muss jeder Einzelne sich so früh wie möglich mit dem Thema beschäftigen", schlussfolgert Heise.


Downloads 

Allianz Demographic Pulse Demenz/Alzheimer

Grafiken zum Demographic Pulse

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